Über das Projekt
"WAPFL - Von der Wabe zum Apfel" ist ein gemeinnütziges Umwelt- und Naturschutzprojekt, in dem Menschen mit psychischer Erkrankung und anderen Benachteiligungen eine landwirtschaftliche Monokultur in Blühflächen, eine Streuobstwiese und in Lebensräume für Vögel, Insekten, Amphibien und Kleinsäuger umwandeln werden. Neben den Aspekten des Umwelt- und Naturschutzes steht es im Vordergrund, benachteiligten Menschen Teilhabe an der Natur als unserer Lebensgrundlage zu ermöglichen.
- Finanzierungszeitraum:
- 26.04.2021 - 15.07.2021
- Realisierungszeitraum:
- Start: Sommer 2021
Wir – die betreuten Menschen und Mitarbeitenden des OIKOS Sozial- und Teilhabezentrums Schwalmstadt – möchten einen nachhaltigen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz leisten. Mit unserem Projekt „WAPFL – Von der Wabe zum Apfel“ möchten wir
• in der Feldgemarkung von Frielendorf-Verna eine große
Streuobstwiese, insektenfreundliche Blühflächen und Beete anlegen
und bewirtschaften
• einen kleinen Teich und Steinhaufen als Lebensraum für
Amphibien und Kleinreptilien anlegen
• eine Teilfläche unseres Projekt-Geländes von regelmäßigem
Mähen ausnehmen, damit Kleinsäuger und Feldhasen eine
Rückzugsmöglichkeit finden und sich Wiesenkräuter frei
entwickeln können
• und wir möchten damit beeinträchtigten Menschen mit
psychischen Erkrankungen die Möglichkeit bieten, Natur zu erleben
und mitzugestalten.
Warum gerade psychisch Erkrankte? Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen sind auf vielen Ebenen benachteiligt. Häufig können sie aus gesundheitlichen Gründen nicht an dem teilhaben, was für gesunde Menschen völlig selbstverständlich ist. Wenn für einen Betroffenen beispielsweise der Weg vor die Haustür, zum Einkaufen oder ins Kino mit extrem großen Ängsten verbunden ist, gestaltet sich sein Leben in zunehmender Isolation.
Er vereinsamt und seine Beeinträchtigung verstärkt sich immer weiter. Oft hat dies auch den Verlust jeder Tagesstruktur zur Folge: morgens aufzustehen wird zum unüberwindlichen Hindernis, die Tage verstreichen ohne Hoffnung auf Verbesserung der Situation.
Psychische Erkrankungen sind keine gesellschaftliche Randerscheinung. Rund 30% der deutschen Bevölkerung leidet im Laufe ihres Lebens unter einer solchen Beeinträchtigung – allem voran an Depressionen und Angststörungen. Merkwürdig also, dass die Betroffenen heute noch immer überaus stigmatisiert werden.
Das Projekt „WAPFL“ bietet Menschen mit psychischen Erkrankungen die Möglichkeit, wieder Fuß zu fassen. Wir wollen sie dabei unterstützen, Vertrauen in sich und ihr Leben zurückzugewinnen, ihr engstes Umfeld zu verlassen, ihren Tag mit sinnvollen Aufgaben zu füllen, sowie Selbstwirksamkeit zu erfahren.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Projekt kommen
wieder regelmäßig mit anderen Menschen in Kontakt. Je nach ihrer
individuellen seelischen oder körperlichen Belastbarkeit
beteiligen sie sich an der Schaffung einer großen Streuobstwiese
als kulturell bedeutsamen Lebensraum. Sie legen Gemüsebeete für
ihren Eigenbedarf an und beteiligen sich an der Gestaltung der für
das Projekt bereits vorhandenen Fläche.
Und die Liste der Vorhaben dafür ist lang: neben
etwa 40 zu pflanzenden, hochstämmigen Apfelbäumen alter Sorten
legen wir einen kleinen Teich an, um Amphibien wie Fröschen und
Molchen einen Lebensraum zu bieten. Kleine Reptilien werden auf
besonderen Steinhaufen eine Rückzugsmöglichkeit finden.
Wir fördern die Vogelpopulation durch den Bau und das
Aufhängen von Nistkästen und legen Blühflächen für Insekten
an. Wir stellen Bienenvölker zur Bestäubung der Obstbäume und
Blühpflanzen auf, und wir tun etwas gegen die zunehmende
Gefährdung von Feldhasen und Kleinsäugern.
Das regelmäßige Mähen von landwirtschaftlichen Wiesen bedroht
ihren Lebensraum. Deshalb legen wir einen Teil der Projekt-Fläche
still. Doch neben dem Beitrag, den das Projekt zum Umwelt- und
Naturschutz leistet, geht es auch darum, den von uns betreuten
Menschen Lerninhalte zu vermitteln.
Denn nur wer die Zusammenhänge zwischen bestäubenden Insekten – wie etwa der Honigbiene – und erntereifen Früchten in den Bäumen kennt und wer zudem erfahren hat, wie viel eigenhändige Arbeit, Ausdauer und Engagement zu einer erfolgreichen Ernte gehört, lernt diese Gaben der Natur wirklich zu schätzen. Der Projektname „WAPFL - Von der Wabe zum Apfel“ beschreibt diese Lerninhalte in aller Kürze. Weiterhin ist es uns ein Anliegen, den Menschen die intensive Beobachtung natürlicher Kreisläufe zu ermöglichen und entsprechend achtsam zu handeln.
Zu guter Letzt bietet das Projekt auch die Möglichkeit, kleine
Gemüse-Beete anzulegen. Alle erwirtschafteten Erträge gehen immer
an die Teilnehmer - seien es Kartoffeln, Kürbisse oder selbst
gepresster Apfelsaft.
Für die Durchführung des Projektes haben wir für zunächst 25
Jahre eine geeignete landwirtschaftliche Fläche der Gemeinde
Frielendorf gepachtet. Sie befindet sich außerhalb der Ortslage
von Frielendorf-Verna, ist insgesamt knapp einen Hektar groß und
von Büschen und Feldgehölzen umwachsen.
Etwa 4.500 m² davon stehen für das Anlegen der Streuobstwiese und
den weiteren, hier genannten Vorhaben zur Verfügung.
Was uns bisher noch fehlt, sind die finanziellen Mittel für den Erwerb hochstämmiger Apfelbäume alter Sorten, Saatgut für Blühflächen und Beete, sowie für die Anschaffung von notwendigen Werkzeugen zur Bodenbearbeitung und Obstbaumbewirtschaftung.
Wir wünschen uns auch einen gebrauchten, eigenen Bauwagen zum Unterstellen der Werkzeuge und als Wetterschutz für die durch uns betreuten Menschen auf dem Projektgelände.
Viele Dinge, wie etwa Nistkästen, Steinkauz-Bruthöhlen oder Umrandungen von Hochbeeten bauen wir selbst. Insbesondere der Kauf der Obstbäume ist jedoch überaus kostenintensiv, da es sehr enge behördliche Vorgaben gibt, welche Bäume gepflanzt werden dürfen. Die erheblich höheren Preise dafür sind nicht mit denen der Baumärkte und Gartencenter vergleichbar.
Wir würden uns sehr über eine finanzielle Unterstützung des Projektes freuen. Eingehende Spendengelder kommen nicht nur einem den Umwelt- und Tierschutz fördernden Zweck zu Gute, sondern sie helfen ohne Umwege dabei, benachteiligten Menschen Teilhabe an Natur und Gesellschaft zu ermöglichen. Jeder einzelne gespendete Euro ist auch eine kleine Investition in unsere Zukunft. Und gerade deshalb freuen wir uns über jede Unterstützung.
Ziel des Projektes ist es, Menschen mit psychischer Erkrankung Teilhabe an Gesellschaft, Natur- und Umweltschutz zu ermöglichen und auf diesem Weg auch ihr bürgerliches Engagement zu fördern.
Die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer leisten über viele Jahre einen für die Gesellschaft wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Betroffene sollen erfahren, dass sie keine Last, sondern wertvoll für unsere Gesellschaft sind.
Das Projekt zielt damit auch darauf, die Stigmatisierung psychisch erkrankter Menschen abzubauen. Hierzu ist auch eine entsprechende Projektbegleitung im Rahmen von Öffentlichkeitsarbeit und Sozialen Netzwerken erforderlich und beabsichtigt.
Wünschenswert wäre, zukünftig auch Menschen ohne Beeinträchtigungen in das Projekt einzubinden – beispielsweise im Rahmen von gemeinsamen Kleinprojekten auf dem vorhandenen Gelände (Imkerverein, Keltergemeinschaft, NABU, etc.).
Darüber hinaus ist es mit der Durchführung des Projektes beabsichtigt, eine vorhandene, ökologisch wertreduzierte landwirtschaftliche Fläche (bisher: häufig gemähter Grasbewuchs als Monokultur) in einen besonderen Lebensraum für Pflanzen und Tiere umzuwandeln.
Eine hohe Spendenbereitschaft für internationale Klimaschutzprojekte ist gut und wichtig. Aber wir sollten auch nicht die Umwelt, Natur und Lebensräume vor unserer eigenen Haustüre vergessen.
Die Insektenpopulation in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten drastisch reduziert. Dies trifft genauso für viele Vogelarten, Amphibien, Reptilien, Kleinsäuger- und Feldhasenbestände zu.
Deutschland ist nachweislich eines der Länder, die bereits jetzt stark vom Klimawandel betroffen sind. Ein Blick in jeden Nadelwald mit Fichtenbestand bestätigt dies auf sehr ernüchternde Weise. Dabei macht es wenig Sinn, nach Schuldigen in Politik, Gesellschaft und industrieller Landwirtschaft zu suchen.
Viel wichtiger ist es, aktiv etwas dafür zu tun, dass sich die
Bedingungen für Natur und Umwelt als unsere eigene Lebensgrundlage
positiv verändern – und zwar dort, wo es jeder im Rahmen seiner
Möglichkeiten kann.
Das Motto „Global denken, lokal handeln“ mag zwischenzeitlich
ziemlich abgedroschen klingen, an seiner Bedeutung hat es dennoch
nicht verloren.
Die von uns unterstützten Menschen haben das Interesse und das Potential, sich an diesem Prozess zu beteiligen. Und genau das möchten wir fördern - für einen doppelt guten Zweck.
Daher bitten wir Sie/Euch/Dich um einen finanziellen Förderbeitrag zur Verwirklichung der hier genannten Ziele. Wir sind für jede Spende dankbar!
Sollte der zum Projektstart benötigte Geldbetrag in Höhe von 5.000.- € durch Spenden zusammenkommen, fließt das Geld zu 100% in das Projekt WAPFL. Es wird in vollem Umfang zur Anschaffung von hochstämmigen Apfelbäumen alter Sorten, Blühflächen-Saatgut, für den Bau bzw. die Errichtung von Amphibien- und Vogelschutzmaßnahmen, zum Bau von Hochbeeten, der Beschaffung erforderlicher Werkzeuge und Geräte sowie der Finanzierung eines gebrauchten Bauwagens verwendet.
Sollte der eingehende Spendenbetrag die Höhe von 5.000.- € überschreiten, wird dieses Geld für die Anschaffung und Anpflanzung weiterer Bäume sowie für Schutzmaßnahmen gegen Schäden durch Wild-Verbiss verwendet.
Geplant ist es, langfristig etwa 40 Bäume zu pflanzen (alleine für die Anschaffung der Bäume stehen Ausgaben in Höhe von rund 3.400.-€ zu erwarten).
Das OIKOS Sozial- und Teilhabezentrum mit Sitz in der Hessenallee 12a, Schwalmstadt-Ziegenhain, ist ein regionaler Teilbereich des am 19. November 1879 gegründeten St. Elisabeth-Vereins e. V. Marburg/Lahn.
Wir sind ein als gemeinnützig anerkannter Verein ohne wirtschaftliche Gewinnorientierung. Daher sind wir bei der Umsetzung neuer Projekte auf Zuschüsse und Spenden angewiesen.
Unser Angebot umfasst die ambulante und teilstationäre Betreuung von Menschen mit chronisch psychischen Erkrankungen, sowie Beratungs-, Pflege- und Assistenz- und Unterstützungsleistungen für Familien, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und alte Menschen.
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St. Elisabeth Verein e.V. / OIKOS Sozialzentrum
Ulrich Kling-Böhm
Hermann-Jacobsohn-Weg 2
35039 Marburg/Lahn
Deutschland
Vorstand:
Ulrich Kling-Böhm, Matthias Bohn
Hermann-Jacobsohn-Weg 2
35039 Marburg/Lahn
eingetragen im Vereinsregister des Amtsgericht Marburg/Lahn - VR 518 -
Tel. 06421/1808-0
Projektkonzeption und -umsetzung / redaktionelle Bearbeitung und Betreuung des WAPFL - VR Bank-Crowdfunding:
Markus Neumann & Sabine Nickel
OIKOS Sozial- und Teilhabezentrum
Hessenallee 12a
34613 Schwalmstadt 2
Tel. 06691/9635-0 und 0173/689 2309
E-Mail: Neumann-Markus@Oikos-Sozialzentrum.de