Marius ist zu spät auf die Welt gekommen.
Er wurde übertragen und dann per Notkaiserschnitt geholt, als es
schon fast zu spät war.
Die körperlichen und geistigen Folgen sind verheerend, eine
Besserung wird es nie geben.
Ein geregeltes Einkommen hat die Mutter nicht, da sie sich um
Marius kümmern muss.
Der Vater wohnt weit weg, zahlt Unterhalt für die beiden Kinder,
Pflege- und Kindergeld, das war´s.
Weite Sprünge kann man damit nicht machen.
Nun ist das Auto alt und war eigentlich überhaupt noch nie
behindertengerecht.
Es ist ein alter Kangoo und sie muss bei jedem Transport, den
schweren Rollstuhl hinten auf die Ladefläche wuchten und/oder ihn
herausheben.
Das sind untragbare Zustände!
Also muss ein neues Auto mit Rampe her.
Und hier könnt Ihr jetzt den Brief lesen, den Marius Muter
verfasst hat:
Hallo,
ich heiße Marius und bin 13 ½ Jahre alt. Ich wohne mit
meiner Mama und meinem 10jährigen Bruder Benjamin in Wiehl im
Oberbergischen Kreis.
Ich höre mir sehr gerne Hörspiele an, bin gerne unter
Menschen und freue mich immer über Gesellschaft und Spaziergänge
mit unserem Hund.
Kurz vor meiner Geburt hatte ich eine sehr lange
Unterversorgung von Sauerstoff, deswegen kann ich weder laufen,
sprechen noch schreiben. Ich habe aber eine gute Mimik und ich kann
so deutlich machen, wie es mir geht. Ich werde über die PEG mit
Nahrung versorgt und probiere aber gerne mal was über den Löffel,
am liebsten Schokopudding.
Ich bin in Pflegestufe III und meine Mama versorgt mich
alleine seit meiner Geburt. Da sie nicht arbeiten gehen kann, sind
wir auf öffentliche Hilfe angewiesen.
Seit 2009 gehe ich auf die Hugo-Kückel-Haus-Schule für
körperliche und motorische Entwicklung in Wiehl-Oberbantenberg.
Ich werde morgens mit einem großen Bus abgeholt und mit 3 anderen
Kindern zur Schule und nachmittags wieder nach Hause gebracht. Wenn
es mir nicht gut geht, muss meine Mutter mich auch früher von der
Schule abholen.
Da ich oft Probleme mit der Lunge habe, weil ich nicht mehr
so gut abhusten kann, muss ich öfter mal ins Krankenhaus, damit
ich ein Antibiotikum intravenös bekommen kann. Die Kinderärztin,
die uns intensiv betreut, sagt immer, dass das so besser
wirkt.
Zu Arzt- und Therapiebesuchen muss meine Mama meist jemanden
mitnehmen, da ich schon ziemlich schwer (ich wiege jetzt 29 kg)
geworden bin und der schwere Rollstuhl in den Kofferraum buxiert
werden muss.
Meinem Bruder geht es gut. Er geht auf die Sekundarschule in
die 5. Klasse. Zu Verwandtenbesuchen, die sich im Umkreis von 300
km befindet, kann ich in letzter Zeit gar nicht mehr so mitfahren,
weil meine Mama mich kaum noch vom Rollstuhl ins Auto und wieder
zurück heben kann. In der Zeit passt dann immer eine Betreuerin
auf mich auf. Mama fährt mich auch regelmäßig in Kurzzeitpflege,
damit ich neue Anregungen bekomme und neue Menschen kennen lerne.
Ich bin dann in der Kindervilla Dorothee in Kreuztal, in der
Stiftung Bethel in Burbach oder in der Kleinen Oase in
Datteln.
Ich möchte gerne mal wieder meine Großeltern, meine
Onkels, Tanten, Cousinen und Cousins besuchen und meiner Mutter
eine rückenschonendere Handhabung ermöglichen. Wir brauchen
dringend ein umgebautes Auto, damit meine Mutter mich von hinten
über eine Rampe ins Auto fahren und festgurten kann und wir uns
wieder freier und unabhängiger bewegen können.
Der Landschaftsverband ist über unser Anliegen auch schon
informiert. Wir wissen aber noch nicht, in welcher Höhe Sie unsere
Anschaffung bezuschussen können.
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir über diesen Weg
empathische, interessierte Menschen finden können, die sich einen
Ruck geben und uns zu unserer Anschaffung eines rollstuhlgerechten
Autos noch etwas dazu spenden können.
Vielen Dank!
Anette für Marius