Über das Projekt
Kursfahrt der Q1 des JAG zur Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers Lublin-Majdanek
- Finanzierungszeitraum:
- 16.11.2022 - 13.02.2023
- Realisierungszeitraum:
- Januar 2023
Im Januar 2023 wird eine Gruppe von voraussichtlich 25 Schülern
und Betreuern vom Josef Albers die Gedenkstätte des ehemaligen
Konzentrations- und Vernichtungslagers Lublin-Majdanek sowie der
ehemaligen Vernichtungslager Bełżec und Sobibór in Polen
besuchen. Wir glauben, dass eine Fahrt in eine solche Gedenkstätte
jedem Schüler ermöglicht werden sollte, unabhängig von den
finanziellen Verhältnissen seiner Eltern. Dafür sollten wir also
den Preis für die Fahrt möglichst niedrig halten. In den
vergangenen Jahren wurde diese Fahrt durch das Land NRW gefördert.
Leider läuft die Förderung zum Ende des Jahres 2022 aus und im
Augenblick ist es sehr unwahrscheinlich, dass das Projekt
gefördert werden kann, wodurch einigen Schülern die Fahrt
verwehrt bleiben würde.
Vor dem Hintergrund immer wieder erschreckender Zustimmungszahlen
zu ausländerfeindlichen und antisemitischen Parolen möchten wir
als Schule so vielen Schülern wie möglich die Gelegenheit bieten,
sich vor Ort ein Bild davon zu machen, wohin Rassismus und
Antisemitismus führen können. Wir arbeiten dabei eng mit dem
örtlichen „Staatlichen Museum Majdanek“ (Państwowe Muzeum na
Majdanku/ www.majdanek.eu) und verschiedenen
anderen Organisationen zusammen. Wir haben uns bewusst für einen
Besuch des Konzentrationslagers Majdanek entschieden. Wir glauben,
in Majdanek bessere Arbeitsmöglichkeiten vorzufinden als in
Auschwitz, das leider häufig massentouris-tische Auswüchse zeigt,
und dessen Symbolkraft sachbezogene Arbeit zu überstrahlen droht.
Das Thema der Erarbeitung in der Gedenkstätte Majdanek wird sich
thematisch auf Aspekte des Lagerlebens bzw. der Lagerbevölkerung
erstrecken sowie auch Aspekte der (v.a. bundesdeutschen)
juristischen Aufarbeitung beinhalten.
Lublin als Zentrum des polnischen Judentums vor dem Holocaust
ermöglicht uns dar-über hinaus auch die weitere Beschäftigung
mit der Geschichte der polnisch-jüdischen Bevölkerung
(„Ostjuden“) und ihrem Leben im shtetl (jiddisch für
„Städtlein / Städtchen“). Dazu besuchen wir die Ausstellung
„Lublin. Pamięć Miejsca“ (auf Deutsch: Lublin. Ge-denken an
den Ort) im Teatr NN am Brama Grodzka, dem sogenannten jüdischen
Tor Lublins. Dort lernen die Schüler viele Aspekte und Facetten
des ehemaligen jüdischen Lebens in Lublin kennen, das durch die
Nationalsozialisten umfassend zerstört und ausgelöscht worden
ist, sodass sie eine Idee davon entwickeln, wie diese Menschen vor
den Gräueltaten der Nationalsozialisten gelebt haben.
Beispielsweise finden sich hier Farbfotos des Lubliner Ghettos, die
Darstellung der Wohnsituation einer jüdischen Familie, der Nachbau
des früheren Stadtbildes in den 1930er Jahren als 3D-Modell, die
physische Anlegung von Aktenmappen zu jedem Einzelschicksal der
Lubliner Juden u.v.m.
Im Projekt lernen die Teilnehmer, Schüler der Jahrgangsstufe Q1, die Realität des Konzentrationslagers in seinen verschiedenen Facetten kennen. Das Leben und Sterben der Insassen wird dabei genauso thematisiert wie das Leben der Lagerwachen. Die Teilnehmer werden am Ende der Fahrt sowohl ein gutes Überblickswissen über die Strukturen des IKLs (Inspektorat der Konzentrationslager) und der Aktion Reinhardt (Ermordung der Juden im Generalgouvernement) haben als auch Detailwissen zu Personen und Geschehnissen entwickeln. Sie werden die Frage nach dem richtigen Umgang mit den Tätern nicht beantworten können, aber lernen, die richtigen Fragen zu stellen. Sie „begreifen” den Holocaust in umfassenderer Weise, als dies im Regelunterricht möglich ist, da wir auf unserer einwöchigen Fahrt versuchen wollen, dem fernen, unvorstellbaren Holocaust ein Gesicht zu geben.
Wir benötigen Ihre Unterstützung, damit die Gedenkstättenfahrt nach Majdanek für alle interessierten Schüler stattfinden kann! Bitte unterstützen Sie uns dabei!
Bei erfolgreicher Finanzierung ermöglicht das Geld uns, die Fahrt durchzuführen. Wir werden damit Fahrt- und Unterkunftskosten subventionieren können.
Auszüge aus dem geplanten Programm:
- Museum der Geschichte der polnischen Juden in Warschau
- Vernichtungs- / Konzentrations- / Kriegsgefangenenlagers
Lublin-Majdanek
- Vernichtungslager Bełżec und Sobibór
- Workshop im Vernichtungs- / Konzentrations- /
Kriegsgefangenenlagers Majdanek
- Workshop im Teatr NN
- Besuch der Synagoge und des jüdischen Friedhofs in Lublin
Das Josef-Albers-Gymnasium in Bottrop ist ein allgemeinbildendes Gymnasium in Bottrop mit annähernd 1500 Schülern in den Jahrgangsstufen 5 bis Q2. Seit 2014 wird die Fahrt regelmäßig durch engagierte Mitglieder der Fachschaft Geschichte durchgeführt. Der Fachschaft Geschichte ich es ein besonderes Anliegen, dass sich Schüler aktiv mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzen und die Gedenkstättenfahrt nach Majdanek bietet hier die Möglichkeit, Erinnerungskultur am Ort des „Verbrechens“ zu er-leben.
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