Ausbildung für Ebrima, Hilfe für die junge Familie

Gambia-Hilfe Freiburg e. V.

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Wie wir die Freude des Schenkens völlig neu erleben durften ...

Über den Verein Gambia-Hilfe Freiburg e.V. war es uns möglich, Ebrima und seiner kleinen Familie ein Paket zu schicken, ohne dass die Versandkosten exorbitant hoch waren. Der Verein liefert ab und zu Hilfsgüter per Container nach Gambia, unser Karton durfte im September mitfahren.

Wir hatten Ebrima im Vorwege gefragt, womit wir ihm eine Freude machen könnten. Die Antwort schockierte uns etwas: Paracetamol und Buscopan. Aber klar, Medikamente sind in Gambia sehr teuer, und wenn man schon kein Geld für Lebensmittel hat, dann natürlich auch nicht für Medikamente. Also besorgten wir die gewünschten Tabletten.
Wie hart muss ein Leben sein, in dem man nicht mal eben in den Schrank greifen kann, um eine Kopfschmerztablette zu nehmen? Aufgrund der hohen Temperaturen und der schlechten Versorgung mit Lebensmitteln sind Kopfschmerzen und auch Magenschmerzen/-geschwüre in Gambia leider an der Tagesordnung.

Im Laufe der Zeit hatten wir verschiedene Dinge gesammelt, die wir den beiden schicken wollten: Sei es eine kleine Taschenlampe mit Kurbelbetrieb, etwas Babykleidung ... oder aber auch ein älteres Laptop mit einer kleinen Camping-Satellitenschüssel.

Wieso denn ein Laptop und eine Sat-Schüssel? Ebrima schrieb mal, dass er von einem Fernseher träume. Da er aber keinen Strom in der Hütte hat, sehr wohl aber die Möglichkeit, bei Bekannten den Laptop-Akku zu laden, erschien uns diese Variante gut geeignet, um ihm diesen Traum erfüllen zu können. Als er dieses erfuhr, liefen ihm die Tränen übers Gesicht.

Die Satellitenschüssel hatten wir mit einem dieser riesigen Plüschtiere gepolstert, die man vom Hamburger DOM kennt: Irgendwie zu schade für den Müll, aber wirklich toll findet man sie auch nicht.
Was wir nicht erwartet hatten, ist Kaddys Reaktion auf den Plüschelefanten: Sie hatte noch nie ein Plüschtier besessen. Sie liebt das Ding heiß und innig, es muss wohl jede Nacht mit ins "Bett" (eine auf dem Boden liegende Matratze).

Außerdem hatten wir zahlreiche Leckereien in das Paket gepackt: Es war spannend, einen Supermarkt zu durchstreifen und bewusst zu überlegen, was man in ein Land schicken kann, wo sehr oft über 30 Grad herrschen. Zu schwer durften die Sachen auch nicht sein, und ein gewisser Sättigungsgrad wäre sinnvoll. Schwupps waren auch ein paar "Fertiggerichte", die unter Zugabe von Wasser in einer Pfanne zubereitet werden können, im Einkaufswagen.

Zuhause wurden dann die Anleitungen ins Englische übersetzt (Amtssprache in Gambia), doch dann folgte die nächste "Problematik": Kennen die in Gambia eigentlich Messbecher? Nein. Also musste ein Becher mit in das Paket.
Dann fragte ich nach Löffeln, weil Ebrima mir bislang nur Fotos von Menschen geschickt hatte, die mit den Fingern aßen. Die Antwort war kurios: Ja, es gebe Menschen, die könnten mit Löffeln essen. Aber er würde sehr gern lernen, mit Besteck zu essen. Okay... Also wanderte Besteck, welches wir als Reserve im Schrank liegen hatte, auch mit in den Karton.

So kam eines zum anderen, letztlich waren es stolze 23 kg, die dann via Freiburg nach Gambia auf die lange Reise gingen.

Am 14.11. war es dann soweit, die beiden konnten das Paket öffnen. Die Wartezeit war für uns mindestens genauso spannend wie für Ebrima und Kaddy :-)

Die Reaktionen auf die einzelnen Kleinigkeiten waren so unglaublich berührend, sie konnte kaum fassen, welch "Reichtum" ihnen geschenkt wurde. Dabei waren es für uns wirklich Dinge, die eigentlich kaum der Rede wert waren.

Auch jetzt, wenn ich darüber schreibe, macht es mich unglaublich glücklich, dass wir den beiden solche eine Freude bereiten durften. Wo erlebt man heute noch solche Freude über ein Geschenk? Wir alle können uns das, was wir gern haben möchten, meistens einfach irgendwo kaufen - da freut man sich maximal über die Idee und Mühe, die sich jemand für einen gemacht hat. Aber Ebrima und Kaddy, diese unverfälschte, echte Freude über ihre "Schätze". Gänsehaut pur...

Mitte Dezember fliegt unsere Vereinsvorsitzende nach Gambia und wird auch Ebrima und Kaddy besuchen. Und ihr erratet es bestimmt? Genau, auch hier geht ein kleines Päckchen von uns mit auf die Reise, unter anderem einige selbstgebackene Plätzchen und eine helle Solarlampe (grad mal 8 EUR im Internet, aber für die beiden ein großer Luxus).

Da von Halloween noch reichlich Lollies übrig waren, haben wir auch diese eingepackt: Ebrima hatte mal berichtet, dass ab und zu Touristen durch das Dorf fahren. Diese werfen dann wohl Lollies aus dem fahrenden Auto, und die Kinder sammeln diese dann von der staubigen "Straße" auf. Dieses Bild hat mich sehr traurig gemacht, das ist doch menschenunwürdig. Nun hoffe ich, dass er mit den Lollies ein paar Kinder glücklich machen kann...

Wir werden berichten ;-)

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