Neue Architektur für die Appretur

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Das Grandhotel Cosmopolis in Augsburg.

Am Wochenende von Palmsonntag ging es mit dem flotten Pendolino von Röthenbach nach Augsburg, ins Grandhotel Cosmopolis - Ideen schnuppern, was einmal aus der Appretur werden könnte. Betriebsausflug sozusagen.

Empfangen wurden wir von Peter Fliege, der uns gut zwei Stunden durch dieses unbeschreibliche und so ganz andere Hotel führte, wobei Hotel nur einen Teil des Ganzen beschreibt, denn eigentlich ist es eine kosmopolitische Begegnungsstätte, ein Gesamtkunstwerk, eine Soziale Plastik nach Joseph Beuys.

Neben dem Hotel ohne Asyl mit 12 Doppel- und 4 Mehrbettzimmer sind im ehemaligen Altenheim der Diakonie Augsburg das Asylhotel für 65 Geflüchtete, Kunst und Ateliers, Gastro und Kultur Teil des organischen Ganzen. Die Regierung von Schwaben ist Mieter der Hotelbereiche mit Asyl, der gemeinnützige Verein »Grandhotel Cosmopolis e.V.«, der die Idee entwickelt hat, Mieter des Hotels ohne Asyl, der Bürgergaststätte, der Ateliers und der Café-Bar.

Begonnen hat es im Juli 2011, als drei Augsburger Kunstschaffende auf der Suche nach neuen Räumen das leerstehende Pflegeheim entdeckten, die Pläne des diakonischen Werks beinhaltet zur gleichen Zeit eine Nutzung des Hauses als Gemeinschaftsunterkunft für AsylbewerberInnen. Innerhalb weniger Monate entsteht aus beiden Bedürfnissen das Konzept des Grandhotel Cosmopolis.

Im Dezember 2011 eröffnet die Lobby als Treffpunkt und Ort der Kommunikation mit besorgten Nachbarn, freiwilligen Helfern und interessierten Medien. Im ersten Halbjahr 2013 findet Renovierung und Umbau des Hauses statt, die ersten Hotelgäste mit Asyl kamen im Juli 2013, das Hotel ohne Asyl wurde im Oktober 2013 eröffnet.

Im Grandhotel Cosmopolis gibt es keine Unterscheidung nach Herkunft, Nationalität, Milieu oder Hautfarbe, hier treffen Menschen als Menschen aufeinander, jeder kann selbstbestimmen, wie er das gemeinsame Leben gestalten möchte.

Das Haus bietet Raum und Platz um sich zu treffen, zu begegnen, um voneinander zu lernen, um zusammen zu kommen. Wer mitmachen will, ist jederzeit willkommen, ob für ein paar Stunden oder eine längere Zeit. Es gibt Workshops, Kunstprojekte, Weiterbildungsmöglichkeiten, man kann kochen, nähen, gärtnern, kellnern, werkeln, für sich, für anderen, für die Gäste. Freiwillig und unentgeldlich.

Das wahrlich Erstaunliche ist, dass diese Vision lebt, höchst ansteckend immer größere Kreise zieht und richtig Spass macht. Wir durften in witzig-kreativen Zimmern übernachten, trafen im Etagenbad alte Bekannte, bekamen ein leckeres Frühstück und waren sofort mit den unterschiedlichsten Menschen im Gespräch – notfalls mit Händen und Füßen.

Und: Von kreativem Chaos keine Spur. Sauber, ordentlich, gut organisiert. Schließlich liegt die wahre Kunst darin, was man tut, gut und gerne zu machen. Es ist die eigene Lebenszeit, die man einbringt. So wie jede Arbeit Lebenszeit ist.

Und die Antwort auf die Fragen:
In welcher Welt möchtest Du leben?
Welche persönliche Grenze würdest Du dazu abreißen?
Was wäre Dein erster Schritt dahin?

In diesem Sinne: Frohe Ostern!

PS: Am Besten selber hingehen und sich anstecken lassen!

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