Unser Angebot richtet sich an jugendliche Angehörige von nahen
familiären Bezugspersonen (Eltern, Stiefeltern, Geschwister)
zwischen 13-18 Jahren, die von psychischen Belastungen oder
psychischen Erkrankungen betroffen sind.
Das Angebot soll den Jugendlichen einen sicheren Rahmen bieten, um
Sorgen und Ängste unter den jugendlichen Angehörigen
auszutauschen. Der Gruppenkontext ermöglicht im geschützten und
begleiteten Rahmen die Möglichkeit des „Sharings“ ähnlicher
Erfahrungen und die Erweiterung durch andere Erfahrungen und
Lösungsideen der anderen Gruppenteilnehmer.
Zur Schaffung des vertrauensvollen Rahmens erklären die
Fachkräfte und die Jugendlichen, sich an eine
Schweigepflichtvereinbarung zu halten. Die Jugendlichen bleiben
auch über das Gruppensetting hinaus an die Fachkräfte von AKisiA
angebunden. Bei Bedarf wird ihnen zusätzlich Unterstützung in
Einzelgesprächen angeboten. Die Hemmschwelle, in aktuellen
Belastungssituationen erneut Hilfe anzunehmen, wird hierdurch
erheblich gesenkt.
Neben dem Austausch von emotional belastenden Inhalten unter
gleichaltrigen Betroffenen, soll die Gruppe durch eine
freizeitpädagogische Ausrichtung psychohygienisch wirken und somit
für Entlastung sorgen. Durch erlebnisorientiertes Arbeiten wird
die Gruppenkohäsion gestärkt und bietet Erfahrung- und
Regenerationsräume. Die Jugendlichen machen die praktische
Erfahrung, altersentsprechende Freizeitaktivitäten genießen zu
dürfen ohne oder mit erheblich verminderten Scham- und
Schuldgefühlen. Die partizipatorische Gestaltung der
Gruppenaktivitäten ermöglicht den Jugendlichen eigene Anliegen
vorzubringen und ggf. durchzusetzen und bietet damit ein soziales
Übungsfeld für Aushandlungsprozesse.
Diese Erfahrungen ermöglichen den Zugang zu den eigenen Ressourcen
und geben den Jugendlichen damit die Möglichkeit sich selbst als
wirksam zu erleben.
Häufig beschreiben die Jugendlichen den Wunsch nach einer eigenen
Wohnung oder einer beruflichen Qualifikation in einer anderen
Stadt, erklären aber, ihre Eltern, einen Elternteil und/ oder die
Geschwister nicht zurücklassen zu können. Solchen Hinweisen auf
eine Parentifizierung wollen wir besonders in Bezug auf die
altersgemäßen Entwicklungsaufgaben der Autonomisierung
entgegenwirken. Neben den spezifischen Themen der Belastung durch
die elterliche Erkrankung stützt die Gruppe durch Gespräch und
Anregung ihre jugendlichen Teilnehmer auch bei Unsicherheiten, die
ganz allgemein Thema ihrer Altersklasse sind. Überlegungen zum
beruflichen Werdegang oder bei Konflikten in der Schule können
beiläufig ihren Platz finden und bei Bedarf vertieft werden.