Fast 90% der sich prostituierenden Frauen würden aus der
Prostitution aussteigen, wenn sie könnten (vgl. Farley 2003). Bei
unseren Streetwork-Einsätzen, im Bordell und auf der Straße,
äußern Frauen immer wieder den Wunsch, auszusteigen. Da die
Betroffenen jedoch keine Alternative haben, bleiben sie in der
Prostitution.
Hier setzten wir mit unserer Vision an, indem wir eine
alternative Option für die Frauen schaffen: Unsere
Ausstiegswohnung, Home of Hope, möchte Frauen einen Ausstieg aus
der Prostitution ermöglichen, ebenso aus den oft damit
einhergehenden anderen missbräuchlichen und zerstörerischen
Lebensumständen. Der Aufenthalt in unserem Home soll ihnen einen
sicheren und geschützten Rahmen bieten. Unser Haus fungiert
deshalb als ein Ort der Ruhe, eine Art Oase, an dem sie nicht nur
kommen und sein dürfen, wie sie sind, sondern an dem sie auch
nicht verurteilt werden und stattdessen echte Liebe erfahren
dürfen. Es soll den Bewohnerinnen zu einem vorübergehenden
Zuhause werden. Da ein Ausstieg aus der Prostitution ohne
Begleitung und externes Hilfeangebot kaum möglich ist, möchte
Home of Hope die Frauen bei einem Neubeginn in ein eigenständiges
und geregeltes Leben unterstützen. Zudem streben wir Heilung von
Körper, Geist und Seele der Betroffenen an und ermöglichen es
ihnen auf Wunsch, den Glauben an Jesus Christus kennenzulernen.
Warum ist das Home erforderlich? Weil es in Bonn, Köln und dem
Rhein-Sieg-Kreis zwar Fachberatungs- und Anlaufstellen gibt, deren
Zielgruppen Frauen in der Prostitution sind. Das Angebot
beschränkt sich hierbei jedoch auf aufsuchende Arbeit, Beratung
und Betreuung der Betroffenen. Im genannten Gebiet gibt es derzeit
keine einzige Institution oder Organisation, die Frauen, die
aussteigen wollen, einen sicheren Rückzugsort durch Unterbringung
in einer Ausstiegswohnung oder einem Schutzhaus bieten kann. Unser
Home ist demzufolge nicht nur sinnvoll, sondern sogar essentiell
notwendig.