Das Gostner Hoftheater ermöglicht in Kooperation mit der
Wolfsherz gUG dem Nachwuchsregisseur Christoph Dechamps sein
Inszenierungsdebüt im April 2023. In diesem Projekt widmet er sich
dem Stück »und alle tiere rufen: dieser titel rettet die welt
auch nicht mehr (monkey gone to heaven)«.
»Und alle tiere rufen: ...« setzt sich regressiv mit der
Ausbeutung der Natur durch den Menschen auseinander. Eine
Ausbeutung, deren katastrophaler Ausgang klar zu erkennen ist.
Thomas Köcks Stück soll nicht zum Nachdenken anregen, sondern
zeigt ganz klar die Tatsachen und Folgen unseres Zeitalters auf. In
einer Zeit, in der es vor allem jungen Menschen immer mehr an
Zuversicht fehlt, in einer Welt leben zu dürfen, die noch als
lebenswert bezeichnet werden kann. Eine Welt in der nicht schon im
Mai die erneuerbaren Ressourcen für ein Jahr aufgebraucht sind.
Was bleibt uns denn, wenn es so weiter geht? Erinnerung an
phänomenale Wesen, die es niemals gegeben haben wird? Eine
Erinnerung an uns, die bald verschwunden sind.
Die gravierenden Folgen der Industrialisierung, wie
beispielsweise Klimawandel und Artensterben, sind allgegenwärtig,
werden dies zukünftig sein und sind nicht durch einfache Lösungen
zu bewältigen.
Der Effekt der Industrialisierung auf die Umwelt wird zum Thema
sowie die damit einhergehende Ausbeutung des Ökosystems, ohne
dabei auf der Hand liegende, einfache Lösungen zu präsentieren,
die schlussendlich nutzlos und sinnlos wären. Das Stück
akzentuiert die Probleme der Industrialisierung, insbesondere das
Artensterben, und führt den Zuschauer*innen mit schonungsloser
Rationalität die Fakten vor. Die dramatische, theatralische
Inszenierung soll die Zuschauer*innen anders als objektive
Nachrichten berühren und dadurch den Zugang zum Problem durch
Emotionalität gewährleisten.
Das Ziel des Abends ist es, durch konkrete Formulierungen von
Problematiken und Folgen des menschlichen Lebens, das Thema
»Umweltzerstörung« greifbar zu machen. In einer Zeit, in der man
vor lauter schlechten Neuigkeiten kaum noch weiß, wo einem der
Kopf steht, in der täglich über 150 verschiedene Arten
aussterben, möchte Christoph Dechamps seine Zuschauer*innen an die
Hand nehmen, mit ihnen toben, mit ihnen weinen, volles Verständnis
dafür zeigen und betonen, dass wir alle gemeinsam in einem Boot
sitzen.