In einer Wohnung im Stadtteil Grombühl treffen sich junge
Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen zusammen mit ihren
persönlichen AssistentInnen. Sie kennen sich von Kindesbeinen an.
Sie waren SchülerInnen in der Konduktiven Modellklasse dessen
Träger die Graf zu Bentheim Schule (Blindeninstitutsstiftung) und
der Verein FortSchritt Würzburg waren.
Nachdem ihre Schulzeit beendet war, wollten sie und ihre Eltern
ihre „kognitiven, kommunikativen und motorischen Fähigkeiten“
erhalten und weiter ausbauen. Dazu wurde von den Eltern mutig ein
bemerkenswertes Selbsthilfe Teilhabeprojekt mit Unterstützung
durch den Verein FortSchritt gegründet.
Da weder Werkstatt für Menschen mit Behinderung noch eine
Tagesförderstätte für die Eltern in Frage kam, gingen sie einen
nachahmenswerten eigenen Weg.
Zur Erhaltung einer Tagesstruktur und Teilhabe am selbstbestimmten
öffentlichen Leben mit ihren Freunden, ihrer Peer – Gruppe, in
ihrer gewachsenen und vertrauten Gemeinschaft mit der
Unterstützung, die sie brauchen, um ihre Wünsche kund zu tun und
zu leben.
Jeder in seinem Tempo, mit seinen individuellen Zielen und trotzdem
gemeinsam.
Grundsätzliche Zielsetzung dieses Selbsthilfe
Teilhabeprojektes:
Unser Ziel ist es, den Kindern mit Cerebralparese/Spastik und
ähnlichen massiven Behinderungen zu mehr Selbständigkeit im
Alltag zu verhelfen und damit die Teilhabe in allen Bereichen der
Gesellschaft zu erleichtern. Die aktive Teilhabe im Umfeld zu
verbessern, sowie die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung
weiter zu fördern.
Durch das Spiel und eine motivierende Lernumgebung fördert dieses
Projekt nicht nur die körperlichen und geistigen Fähigkeiten der
jungen Erwachsenen, sondern stärkt auch deren Selbstwertgefühl
und Persönlichkeitsentwicklung. Dies geschieht durch erfahrene
Fachkräfte und AssistentInnen, die den Teilnehmern individuelle
Unterstützung bieten, damit sie beweglich und möglichst
selbstbestimmt leben und vor allem ihre bisher erlangten
Fähigkeiten erhalten bleiben.
Es geht um Motorik, Konzentration, Wahrnehmung, aktivieren aller
Sinne, Geräuscherfahrung und -toleranz trotz beeinträchtigtem
Sehen, Ausdauer, Selbständigkeit im Alltag, Toilettentraining,
soziales Lernen, Sprache, Kommunikation, Musik, Kreativität und
vieles mehr.
Die konduktive Grundidee betrachtet den Menschen als Ganzes. Die
Erfolge sind deutlich und die Teilnehmer gewinnen weiter an
Selbstbewusstsein, ihre Persönlichkeiten prägen sich aus, sie
machen Fortschritte und können so leichter mit Unterstützung am
gesellschaftlichen Leben teilhaben.