Viele Sportvereine bezeichnen ihre Angebote als inklusiv –
doch für Menschen mit Behinderung bleibt die tatsächliche
Teilnahme oft schwierig. Neue sportliche Anforderungen, ungewohnte
Abläufe und soziale Unsicherheiten führen schnell zu
Überforderung. Negative Erfahrungen sorgen dafür, dass der
Einstieg abgebrochen wird oder gar nicht erst stattfindet. Genau
hier setzt das Projekt „Startklar für den Vereinssport“
an.
Ziel des Projekts ist es, Menschen mit Behinderung gezielt auf
den Einstieg in den regulären Vereinssport vorzubereiten und sie
auf diesem Weg individuell zu begleiten. In geschützten
Einstiegsgruppen bauen die Teilnehmenden Schritt für Schritt
körperliche Fitness, Selbstvertrauen und soziale Sicherheit auf.
Dabei werden nicht nur sportliche Fähigkeiten trainiert, sondern
auch Abläufe und Situationen, die im Vereinssport eine Rolle
spielen – etwa Orientierung in der Halle, Gruppendynamik oder
Trainingsstrukturen.
Die Trainingsangebote werden passgenau auf die Bedürfnisse der
Teilnehmenden zugeschnitten und in barrierearmen Sporthallen
durchgeführt. Parallel dazu arbeitet das Projekt eng mit
regionalen Sportvereinen zusammen. Trainer:innen stehen im
Austausch mit den Übungsleitenden der Vereine, um Übergänge gut
vorzubereiten und langfristige Teilhabe zu ermöglichen.
Der Übergang in den Verein erfolgt behutsam: Zunächst
begleiten die Projekttrainer:innen die Teilnehmenden zu den ersten
Vereinstrainings, stehen unterstützend zur Seite und ziehen sich
schrittweise zurück, sobald Sicherheit entstanden ist. Ziel ist
es, dass die Teilnehmenden dauerhaft und selbstständig im
Vereinssport bleiben.
„Startklar für den Vereinssport“ versteht Inklusion nicht
als Etikett, sondern als Prozess. Das Projekt baut reale Barrieren
ab, stärkt Menschen mit Behinderung in ihrer Selbstwirksamkeit und
unterstützt Vereine dabei, inklusive Strukturen nachhaltig zu
leben. So entsteht echte Teilhabe – nicht nur im Sport, sondern
im sozialen Miteinander.