Institut français Bonn
G.I.F.T. German Italian French Theater
Das Ensemble formierte sich Ende 2014 und war erstmalig bei der
Bonner Theaternacht 2015 dabei. Seine Gründungsgeschichte hat
einen ungewöhnlichen Ursprung.
Rom, im Jahr 2004: Dank des Austauschprogramms ERASMUS treffen
Studierende aus ganz Europa in der Ewigen Stadt aufeinander. Nach
einem Jahr Studium kehren sie wieder in ihre Heimat zurück, noch
unwissend, was die Zukunft birgt. Aber im Gepäck tragen sie einen
Schatz an Erfahrungen: unvergessliche Freundschaften, eine Sprache,
eine Kultur.
Sommer 2014. Eugenia Fabrizi, Deutsch-Italienerin aus Bonn, kehrt
nach Rom zurück und findet heraus, dass einer ihrer Kontakte von
damals, Luca Paglia, genauso wie sie, Regisseur geworden ist, zudem
als Schauspieler und Autor tätig ist. Sie treffen sich und Eugenia
hat die Idee, einer großgedachten europäischen Theaterproduktion.
Ihnen ist bekannt, dass ein weiterer Freund aus gemeinsamer
Studienzeit mittlerweile als Schauspieler erste Erfolge hat. Und so
setzten sie sich sofort mit Heza Botto aus Paris in Verbindung. Man
recherchiert nach einem geeigneten, aktuellen Text, der zu einem
europäischen Gedanken passt. Schließlich, nachdem etliche Texte
durchgesehen werden und „durchfallen“, schlägt Luca einen
selbstverfassten Text vor. Für diesen können sich alle sofort
begeistern, denn er enthält genau das, wonach sie suchen. Sie
lassen den Text andere befreundete Schauspieler und
Schauspielerinnen lesen, die als Ensemblemitglieder in Frage
kommen. Deren Zusage lässt nicht lange auf sich warten. Pauline
Garnier und Piero Parlato, ebenfalls aus Paris, und Leonie Renée
Klein aus Köln kommen dazu. Und so steht schließlich das
europäische Ensemble „G.I.F.T. German Italian French Theater“
für seine erste Produktion „Xeno ovvero l’antagonista“ (Der
Fremde oder der Gegenspieler).
Erste Absprachen laufen über Skype-Konferenzen. Dann finden
Probenarbeit zu „Xeno“ zunächst in Rom, bald darauf in Paris
und schließlich in Bonn statt, wo G.I.F.T. bei der Bonner
Theaternacht 2015 debütiert.
Seit November 2015 ist G.I.F.T. mit seinen Produktionen im TPZAK
Köln und Euro Theater Central Bonn zu sehen. Neben “Xeno“ lief
dort in der Schauspielsaison 2017/18 „Immigro ergo sum“ ein
Stück zu Migrations- und Genderproblematiken. Mittlerweile hat
Charlotte Welling Paulines Schauspielsparts übernommen, da Pauline
nun in Montreal lebt. Als französische Autorin gehört sie
immernoch fest zum Ensemble. Die italienischen Textbeträge von
G.I.F.T. verfasst Luca, die deutschen Eugenia.
2018 organisierte G.I.F.T. mit dem Frauennetzwerk für Frieden
e.V. im Rahmen der Bonner Friedenstage den „Bonner
Friedensraum“. Unter anderem konnte die Uraufführung der
G.I.F.T.-Lesung zum Ersten Weltkrieg „Zäsur – Cesura –
Césure“ besucht werden.
G.I.F.T. versteht sich als künstlerische Wahlfamilie. Ein
Mikrokosmos, der trotz unterschiedlichem Hintergrund der Mitglieder
harmonisiert, weil er sich auf gegenseitigem Respekt, Freundschaft
und Humor gründet. Kein moralischer Fingerzeig, aber ein Statement
zum Makrokosmos.
G.I.F.T. stemmt „Momentum Nostrum“ nicht allein. Vor allem
auf infrastruktureller Ebene wird es vom Französischen
Kulturinstitut Bonn unterstützt. Des Weiteren kooperiert mit
G.I.F.T. das Italienische Kulturinstitut Köln und das
Frauennetzwerk für Frieden e.V. Das Cologne Game Lab ist als
Bildungsinstitution auch auf der künstlerischen Seite vertreten.
Game Design Studierende kreieren ein interaktives Videospiel eigens
für das Stück.
www.gift-theater.com
https://bonn.institutfrancais.de/
https://iiccolonia.esteri.it/IIC_Colonia/de/
http://www.colognegamelab.de/
www.frauennetzwerk-fuer-frieden.de