Die Kalasha - gestern, heute und morgen

Institut für Internationale Klimawandelforschung und Modelling

Der Verlag edition-tethys brachte im Jahr 2019 ein Buch heraus, in dem über 30 Jahre gesammelte Zeichnungen von den Kalasha, einer Ethnie im Hindukush an der Afghanisch-Pakistanischen Grenze, gedruckt wurden. Wir bringen die Bücher nun zu ihnen.
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Ein Drittel im ersten Drittel

Ihr Lieben!

Ein Drittel der Summe, die wir für Reise und Ausstellungskosten veranschlagt haben, sind im Schwarm eingetroffen. Das ist super. Und viele werden sich fragen, fliegen die denn überhaupt bei der jetzigen Lage? Da kann ich nur sagen: Ja! Die Flugtickets sind gekauft und mit dem heutigen Tag auch (fast) refinanziert.

Die Visa werden in den nächsten Stunden in der Pakistanischen Botschaft bearbeitet. Die Flugroute über Istanbul ist sicher. Also hegen wir derzeit keine Zweifel, dass das klappen wird. Nun kommt es darauf an, die nächsten Tage zu nutzen, noch mehr für einen oder zwei Euro zu trommeln, vielfach hat es ja schon geklappt. Und was ein interessanter Nebeneffekt bei der ganzen Sache ist: Ich habe beim Durchforsten meiner alten Email-Konten auch eine Reihe Leute entdeckt, die ich vor mehr als zwei Jahrzehnten kontaktierte, zum Beispiel meine (heute noch junge) alte Dozentin für die Geschichte Südasiens, damals Habilitantin an der Humboldt Universität. Diese las damals Pali, eine alte indoarische Sprache. Und ich habe mich immer gefragt, warum liest man nur solche Sprachen? Und nun beschäftige ich mich mit der Sprache der Kalasha, einem Volk, das seit 10.000 Jahren im Hindukush residiert. Einer unserer Unterstützer äußerte heute die Theorie, dass die Kalasha wohl eine gehörige Portion Hippietum in ihren Reihen aufgenommen haben. Da muß ich leider korrigieren. Weder die Hippies noch die Griechen von Alexander dem Mazedonen haben hier viel Einfluss auf die Kalasha gehabt. Das sagen die Genetiker. Und wer wissen will, was die Genetiker so sagen, der kann den Rest des Beitrags lesen : - )

Hier ein Auszug aus einem wissenschaftlichen Artikel zur genetischen Abstammungsgeschichte der Kalasha:


Die Kalash sind eine isolierte Population mit einer indoeuropäischen Sprache, die seit Jahrhunderten in den Gebirgszügen des Hindukusch im heutigen Pakistan leben. Frühere Y-Chromosom- und mitochondriale DNA-Marker lieferten keine Unterstützung für ihre behauptete griechische Abstammung nach der Invasion dieser Region durch Alexander III. von Mazedonien, und die Analyse der Gene, die nicht direkt mit der Prokreation zu tun haben (autosomale Loci), lieferte Hinweise auf einen starken genetischen Flaschenhals. Um ihre Herkunft und Demografie besser zu verstehen, haben wir 23 nicht verwandte Kalasha-Proben genotypisiert und ein männliches Individuum sequenziert. Der Vergleich mit veröffentlichten Daten von alten Jägern und Bauern in Europa zeigte, dass die Kalasha eine genetische Drift mit den paläolithischen sibirischen Jägern und Sammlern teilen und möglicherweise eine extrem gedriftete alte nordeurasische Population darstellen, die auch zur europäischen und nahöstlichen Abstammung beitrug. Seit der Abspaltung von anderen südasiatischen Populationen haben die Kalash eine niedrige langfristige effektive Populationsgröße (2.319-2.603) beibehalten und keinen nachweisbaren Genfluss von ihren geografischen Nachbarn in Pakistan oder von anderen existierenden eurasischen Populationen erfahren. Der mittlere Zeitpunkt der Divergenz zwischen den Kalash und anderen heute in dieser Region lebenden Populationen wurde auf 11.800 (95 % Konfidenzintervall = 10.600-12.600) Jahre geschätzt, so dass sie die heutigen Nachkommen einiger der frühesten Migranten aus Westasien auf dem indischen Subkontinent darstellen.

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0002929715001378


Die Sprache die damals meine Dozentin las:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pali

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