Ausrüstung für Imkergruppen in der Diözese Njombe/Tansania

Bischöfliches Hilfswerk Misereor e. V., Aachen

105 € Unterstützung durch Ihre Bank!
830 € von 800 €
21 Unterstützer
103 Prozent

Thank you and Happy New Year!

Liebe Freunde und Unterstützer!

Ich denke, das Jahresende bietet eine gute Gelegenheit, das Projekt vorläufig abzuschließen. der für die wichtigsten Anschaffungen benötigte Betrag ist durch Ihre großzügigen und zahlreichen Spenden zusammengekommen.
Noch kurz vor Weihnachten habe ich 700 Euro an Pater Yohannes überwiesen, die Beschaffung der Ausrüstung ist eingeleitet. Wenn die Feierlichkeiten um Weihnachten und den Jahreswechsel vorbei sind (für Priester sind das Arbeitsspitzen des Jahres) wird sich der Pater sicherlich melden. Ich werde weiter berichten. Als noch ausstehendes "Dankeschön" an alle wird es sicherlich auch bald ein Foto* der stolzen Imker aus Njombe geben.
Von dem insgesamt gespendeten Betrag sind noch 130 Euro übrig, die natürlich auch noch für die Arbeit vor Ort eingesetzt werden. - Misereor wird das Projekt in seine "Partnerschafts-Projekte" aufnehmen. Das heißt, dass es auf der Plattform von Misereor nun auch vielen anderen Menschen vorgestellt werden wird, die dann auch spenden können. Es gibt also gute Aussichten, dass noch einiges mehr an Geld zusammenkommt.

Ich hoffe, dass das vergangene Jahr für alle von Ihnen ein gutes Jahr war und dass im kommenden die meisten Erwartungen in Erfüllung gehen. Ich wünsche allen Gesundheit und Zufriedenheit. Und: Es muss vor allen Dingen friedlicher werden, und zwar überall!

Jetzt freuen wir uns aber erst mal auf Miss Sophie, Mr. Winterbottom & friends und auf James und den Tiger!

Happy New Year!

Philipp Elsässer

*PS. Ein weitaus besseres "Dankeschön" wäre sicher ein Video aus einem Festgottesdienst in der Kathedrale (Abschluß des Jahrestreffens der katholischen Frauengemeinschaft der Diözese) in Njombe gewesen. Zum Sanctus trägt der Chor, begleitet von Trommeln ein Lied vor. Spontan kommen einige der Frauen nach vorne und beginnen zu tanzen. Wobei "Tanzen" das Wackeln mit verschiedenen Körperteilen und Rutschen auf den Knien mit zurückgelegtem Oberkörper bedeutete. Frivol? Ja! Obszön? Gerade noch nicht. Der Chor tat ihnen den Gefallen und dehnte das Lied schön lange aus... Der Bischof sah dem Treiben eine ganze Weile lang mit unbewegtem Gesicht zu, bis es ihm zu bunt wurde und er kurzerhand mit der Wandlungszeromonie begann. Dann mussten die Tänzerinnen wohl oder übel zurück in die Bank. Ein veritabler Antiklimax.
Mir blieb die Szene als ein Beispiel für ausufernde Freude und totale Hingabe im Gedächtnis. So ist Afrika auch! Beim nächsten Mal mache ich dann ein Video.

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Wir haben es geschafft!

Liebe Freunde, Fans, Unterstützer!
Vielen herzlichen Dank für die vielfachen und großzügigen Spenden für dieses Projekt. Nach gerade mal vier Wochen sind wir schon am Ziel! Ich bin ergriffen, und das will was heißen!

Natürlich habe ich sofort Pater Yohannes informiert. Er und Nick Masao haben nur auf das grüne Licht gewartet - die Zusammenstellung und der Versand der Sendung kann zügig abgewickelt werden. Geldüberweisungen nach Tansania dauern ja heute nicht lange - kein Vergleich mit früher, als man mit drei Wochen rechnen musste.

Was wir jetzt hinter uns haben ist vielleicht die zweite von mehreren Etappen. Die Umsetzung kommt ja erst noch, und wir wollen ja auch sehen, dass die Unterstützung bei den Leuten vor Ort etwas bewirkt. Es wird also sicher noch den einen oder anderen Blog von mir geben, keine Angst! Und der Stoff geht mir sicher nicht aus.
Ein interessanter Aspekt zum südlichen Hochland von Tansania: Die Gegend war in der deutschen Kolonialzeit bei "Siedlern" ziemlich beliebt, sicherlich auch des Klimas wegen. Erstaunlich, was in der kurzen Zeit von etwa 30 Jahren dort eingeführt (ich will nicht sagen "geleistet") wurde und sich bis auf den heutigen Tag gehalten hat. Zum Beispiel dies: Das südliche Hochland (wahrscheinlich eine Fläche so groß wie Hessen) wurde von Benediktinern missioniert. Getreu ihrem Motto "ora et labora" (beten und arbeiten) haben sie das Christentum verbreitet, aber auch Anstöße für die wirtschaftliche Entwicklung gegeben. Unter anderem wurde der Kernobstbau, ausgehend von den Missionen, eingeführt und ist nach wie vor verbreitet. Nicht nur in den erhaltenen großen Gärten der Pfarreien stehen die Obstbäume: Auch in nahezu jedem gehöftnahen Feld von Kleinbauern stehen Apfel- und Birnbäume. Aufgrund der geographischen Breite haben die Bäume natürlich einen anderen kalendarischen Vegetationsverlauf: Im Juli sind sie von buntem Laub geschmückt, und sie blühen im November. Im April sind die Früchte reif.
Für mich als Obstbaumwart war der Besuch bei einem Veredler eine schöne Erfahrung: Der Mann hatte verschiedene Sorten auf hunderten von Wurzelabrissen aufgepropft. Fachlich einwandfrei, und die Erfolgsquote war traumhaft hoch. Die Sorten: Neben Golden Delicious und einigen anderen Exoten auch unser bekannter Gravensteiner! Für die Avocado-Verdelungen hatte er Sämlinge genommen.

Nochmals dankeschön und ein besinnliches Adventswochenende,

Philipp

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Noch eine Geschichte

Dies ist eine Fortsetzung von Blog Nr. 3 - bitte erst den Blog Nr. 3 lesen!


Tansania hat sich im Kalten Krieg zu den Blockfreien gezählt. Im Wesentlichen bedeutete dies, dass man nach allen Seiten offen war, was besonders Hilfe in jeglicher Form betraf. Wichtige Geber waren die Skandinavier, die Bundesrepublik wohl auch, und schon allein deshalb auch die DDR (oder war es umgekehrt?). Der Wettstreit der Systeme...
Eine Situation, die damals und heute nicht vorteilhaft ist, um zu zielgerichteten und nachhaltigen Lösungen zu führen.
Beispiel: Die DDR förderte in relativ großem Stil den Wohnungsbau in Sansibar. Platte für Sansibar also.
Die Elemente dafür sollten lokal gefertigt werden. Nach Fundamentierung stellte sich allerdings heraus, dass der lokal verfügbare Sand nicht zur Herstellung von belastungsfähigem Beton taugte. Wohl oder übel mussten viele Schiffsladung guten märkischen Sandes nach Sansibar verbracht werden...

Die Sansibaris freuen sich über ihre Platte, aber erst recht über den feinen weißen Sand, der unbrauchbar an Strand liegt.

Nachtrag: Wer die Geschichte rund um die Götzen nachlesen möchte, der wird das Buch von Alex Capus "Eine Frage der Zeit" mögen.

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Herzlichen Dank allen bisherigen Spendern!

Liebe Unterstützer,

ich möchte allen bisherigen Unterstützern von Herzen danken!

Unter Ihnen sind Menschen, die ich kenne, aber auch eine ganze Reihe anonymer Spender, aber deren Namen ich hoffentlich noch erfahren werde. Ich habe jedenfalls über die Großzügigkeit sehr gefreut!

Inzwischen ist absehbar, dass wir unser Spendenziel gut erreichen werden, vielleicht schon vor dem Jahresende. Dass den Imkern die Ausrüstung schon bei der Dezember-Ernte zur Verfügung steht, wird man nicht erwarten können. Aber für die kommende Saison wird es auf jeden Fall klappen!
Aus Tansania habe ich die Nachricht, dass es ordentlich geregnet hat. Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Pflanzen - insbesondere die Bäume im Wald - gut honigen, die Völker kräftig wachsen und eine gute Ernte bringen.
Ich werde also die Fühler in Richtung unseres Partners Nick Masao ausstrecken; er soll schon mal überlegen, wie er die Sachen auf schnellem Weg nach Njombe verschickt. Die Strecke Arusha-Njombe: ca. 1500 km...

So weit meine kleine Zwischennachricht. Demnächst geht's weiter mit einem Blog zur Geschichte Tansanias.

Viele Grüße,

Philipp

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Geschichte und Geschichten...

Liebe Freunde und Unterstützer,
Tansania, oder; wie es offiziell heißt: Die Vereinigte Republik von Tansania, ist der Zusammenschluss von zwei Staaten: Tanganjika, dem Festland mit der kleinen Insel Mafia, und dem Sultanat Zansibar mit zwei anderen Inseln, Unguja und Pemba. Den Namen erhält Tansania von der Zusammenziehung der drei Bezeichnungen Tanganjika, Sansibar und Azania (das ist eine in der Antike gebräuchliche Beschreibung für die Länder der ostafrikanischen Küste).
Tanganjika wurde 1961 unabhängig; das Sultanat Sansibar 1963; 1964 erfolgte dann der Zusammenschluss.

Von etwa 1889 bis 2018 war Tanganjika deutsche Kolonie. Nach über hundert Jahren sind nicht mehr viele Spuren dieser Epoche sichtbar, einige aber schon noch: Zum Beispiel die Eisenbahn von Dar-es-Salaam bis an den Tanganjika- See, eine beachtliche Ingenieursleistung. Viele Bahnhöfe entlang der Central Line-Strecke muten noch ziemlich deutsch an; in Bagamoyo, der damaligen Hauptstadt der Kolonie, stehen noch einige Verwaltungsgebäude aus dieser Zeit. Sie befinden sich in bedauernswertem Zustand; die deutsche Botschaft legt alle zehn Jahre ein Renovierungsprogramm auf, aber irgendwann werden die leerstehenden Häuser auch sinnentleert sein. An was sollen sie noch erinnern? An die Herrenmenschen, die mit anderen die Welt unter sich aufteilen wollten?

Im ersten Weltkrieg, an dessen Ende die Deutschen zwar ihre Kolonien verloren, aber nicht ihre Kolonialgeschichte, war auch Tanganjika Kriegsschauplatz. Bemerkenswert ist das Geschehen um das deutsche Schiff Götzen – 70 m lang, das in Emden (Mayer-Werft) gebaut, dann wieder auseinandergebaut, in 5000 Kisten verpackt, per Schiff nach Dar-es-Salaam verfrachtet, dort auf die Eisenbahn geladen, nach Kigoma am Tanganjika-See gebracht, und sodann wieder zusammengebaut wurde. Bis zum Kriegsende kam es nie zum Einsatz; es wurde versenkt, wieder gehoben und diente jahrzehntelang, nun als Liemba, als zuverlässiges Transportmittel zwischen den See-Anrainern Tansania, Sambia, Kongo und Burundi.

Zu der an Skurrilitäten reichen Geschichte aus dem Krieg in Ostafrika gehört auch das Boot, das die Engländer vom Kongo her auf dem Landweg, gezogen von Dampf-Raupen zum Tanganjika-See beförderten, um die kleine deutsche Flotte auf dem See zu bekämpfen.

Der deutsche General Lettow-Vorbeck wurde von den militärisch überlegenen Engländern vier Jahre lang durch den Busch gejagt und kapitulierte, nachdem er der ersten Nachricht von der deutschen Niederlage misstraute, erst zwei Wochen nach dem Waffenstillstand von Compiègne. Die Gefangennahme erfolgte in Abercorn, dem heutigen Mbala in Sambia, wo noch heute eine Plakette Zeugnis ablegt.
Ehemalige Kolonialsoldaten Lettow-Vorbecks, die Askaris, erhielten eine kleine Rente von der Bundesrepublik, noch bis in die neunziger Jahre hinein lebten einige Veteranen.

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Etwas zu Land und Leuten in Tansania (2)

Ich knüpfe einfach mal dort an, wo der erste Blog aufgehört hat.
Große Touren haben meine Frau und ich in Tansania nicht unternommen. Nur zwei Mal waren wir in Dar es Salaam, um meinen Vater vom Flughafen abzuholen und nach 14 Tagen wieder dort abzuliefern. Papa hat Weihnachten 1975 bei uns in Mbala verbracht. Die wenigen Tage in Tansania haben aber gereicht, um einen Eindruck von der Schönheit des Landes zu gewinnen; von den Menschen; der Weite und der spektakulären Natur. Im Auftrag von Misereor habe ich später so manche Ecke dieses tollen Landes bereist; unter anderem auch das südliche Hochland mit den beiden größten Siedlungen Mbeya und Njombe. Damals ging es um Abrechnungen und Berichte von Projekten. Beim Besuch in Njombe vor einem Jahr stand die Biene im Vordergrund. Nach einem Jahr des Austausches mit Pater Yohannes ist nun das Projekt entstanden, das ich Anfang der Woche vorgestellt habe.

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Etwas zu Land und Leuten in Tansania (1)

In den 70ern haben meine Frau und ich als Entwicklungshelfer in Sambia gearbeitet, ganz im Norden, nicht weit weg vom Tanganjika-See. Zur Grenze nach Tansania war es nicht weit. Ab und an musste ich einen der Patres nach Sumbawanga bringen, dem ersten größeren Ort, ca. 70 km hinter der Grenze. Dort gab es nämlich eine Ordensschwester, die eine Zahnarztpraxis hatte. Nach Tansania ging man damals wirklich nur, wenn es nicht anders ging. Die Leute waren sehr stark indoktriniert, die Ablehnung gegen Europäer war ziemlich ausgeprägt. Zwei Stunden warten an der Grenze, als einziges Fahrzeug am Tag, nur als Schikane, das kenne ich von damals. Es war die Zeit von Präsident Nyerere, kein Despot, aber von gewissen schrägen Vorstellungen bezüglich der Entwicklung seines Landes besessen. Eine Strategie, "Ujamaa", beinhaltete, den Leuten auf dem dünn besiedelten Land bessere Infrastruktur und Dienstleistungen bieten zu können, wenn man sie nur in Großsiedlungen unterbringen würde. Freiwillig klappte das nicht, und so ging die Regierung zu Zwangsmaßnahmen über. Den ganz Hartnäckigen wurde das Heimatdorf unterm Hintern abgebrochen. Man sah zu dieser Zeit Tausende von Menschen mit den Resten ihrer Habseligkeiten, dem Vieh, und teilweise auch Resten ihrer Behausung auf dem Weg in die neuen Siedlungen. Dort erwartete sie - nichts oder sehr wenig. Die Regierung war schlicht überfordert, den Menschen das Versprochene (Schulen, Gesundheitseinrichtungen) zu erfüllen. In diesen Jahren hat die Landbevölkerung in weiten Teilen Tansanias viel mitgemacht. Genau auf dem Weg zwischen Sumbawanga und Mbala lag ein Dorf, recht groß, mit einer stattlichen katholischen Kirche. Binnen Wochen war das Dorf dem Erdboden gleichgemacht, die Kirche stand mutterseelenallein an der Straße.... Noch heute will niemand mehr etwas von "Association" (Zusammenschluß) oder "Cooperative" (Genossenschaft ) hören - verbrannte Begriffe!
Gottlob ging der Spuk vorbei und die Leute haben sich ihr Leben so eingerichtet, wie es die Umstände zulassen.

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