Die Integration von Menschen mit Behinderung(en) stellt, auch in
der aktuellen Zeit, für viele öffentliche Institutionen eine
Herausforderung dar. Zu groß sind häufig noch die Unsicherheiten
bzw. „Berührungsängste“ im gegenseitigen Umgang. Mit unserem
Projekt „Einfach teilhaben“ versuchen wir aktiv einen Beitrag
zu der gesamtgesellschaftlichen Einsicht zu leisten, dass es normal
ist, anders zu sein. Schließlich ist ein jeder von uns irgendwie
anders und damit besonders. Die Vielfalt als Normalität zu
betrachten, ist ein großes Ziel von Integration. Und doch zugleich
noch ihre größte Hürde. Unser Verein stellt seinen Dienst
bereits seit vielen Jahrzehnten in den Dienst der
Integrationsarbeit. Als langjährige Veranstalter der Special
Olympics im Tischtennis, ein Turnier für geistig wie auch
körperlich beeinträchtigte Sportler, haben wir im letzten
Kalenderjahr den Entschluss gefasst, eine eigene Trainingsgruppe
für Menschen mit Beeinträchtigung(en) ins Leben zu rufen. Dieses
Vorhaben machten wir bei den Special Olympics 2023 bekannt. Schnell
fanden sich drei Sportler aus den umliegenden Werkstätten, die
sich für diese Gruppe bei uns im Verein anmeldeten. Fortan wurden
sie von einer C-Trainerin und ausgebildeten Förderschullehrerin
sowie einem weiteren langjährigen C-Trainer trainiert.
Entsprechend ihrer heterogenen Bedürfnisse und Möglichkeiten
wurden Trainingspläne erstellt, um Feinmotorik und Technik
entsprechend der Anforderungen des Tischtennis zu fördern. Einmal
die Woche, nämlich dienstags von 17 bis 19 Uhr wird die Gruppe
parallel zum Jugend- sowie Erwachsenentraining angeleitet. Die Wahl
der Trainingszeit war dabei bei Weitem nicht willkürlich gewählt,
sondern verfolgte den Gedanken, Berührungsängste ab- und das
sportliche wie auch soziale Miteinander auszubauen. Gemeinsame
Erwärmungen, Trainings- und Pausensequenzen sorgten dafür, dass
sich die Gruppen immer mehr vermischen konnten und man begann,
voneinander zu lernen und die Bedürfnisse des Gegenübers zu
erkennen. Nach einigen Monaten intensiven Trainings standen dann
die Special Olympics 2024 an. Die Unterstützung für unsere
Sportler aus Reihen des Vereins war groß. Während sich viele
Mitglieder erneut als Schiedsrichter engagierten, zeigten unsere
drei Sportler ihr Können und konnten allesamt einen persönlichen
Fortschritt erzielen. Dies blieb nicht unbemerkt, weswegen kurz
nach dem Turnier zwei weitere Sportler aus einer Werkstatt für
Menschen mit Behinderungen zu uns fanden. Mittlerweile trainieren
in unserer Gruppe also fünf Sportler, darunter drei Frauen und
zwei Männer.
Im Herbst 2023 wurde in unserer Sporthalle zudem erstmals eine
Deutsche Gehörlosen-Mannschafts-Meisterschaft durchgeführt, bei
der sich viele Vereinsmitglieder als Helfende engagierten und sich
mit den Teilnehmenden austauschten. Nach Beendigung des Turniers
folgten noch einige Spaßbegegnungen am Tisch zwischen Gehörlosen
und Hörenden.