Aufgrund der Randlage im Stadtgebiet, ergibt sich die Tatsache,
dass im Ernstfall benötigte Rettungsmittel eine lange Anfahrt
haben und so erst sehr spät Hilfe geleistet werden kann.
Während bei Brand- und Hilfeleistungseinsätzen durch die
Freiwilligen Ortsfeuerwehren zuverlässige, professionelle und
schnelle Hilfe sichergestellt ist, sind medizinische Notfälle des
Rettungsdienstes kritisch. Nicht selten vergehen zwischen einem
Notruf und Eintreffen des Rettungsdienstes, der je nach
Verfügbarkeit aus den Städten Braunschweig, Salzgitter bzw. den
Landkreisen Peine oder
Wolfenbüttel kommt, mehr als 10 Minuten, bei fehlender direkter
Verfügbarkeit von Rettungsmitteln im näheren Umfeld auch deutlich
mehr.
Gerade im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstands und damit
verbundener sinkender Überlebenschance von etwa 10% pro Minute bei
ausbleibenden Reanimationsmaßnahmen lässt sich erkennen, wie
schwer eine lange Anfahrt des Rettungsdienstes wiegt. Aus diesem
Grund wurde bei der Ortsfeuerwehr Geitelde bereits im Jahre 2007
entschieden, eine First Responder Einheit aufzustellen, um die Zeit
zwischen Notruf und Eintreffen des Rettungsdienstes mit
qualifizierten Maßnahmen zu überbrücken. Bei einem eingehenden
Notruf mit dem Stichwort „bewusstlose Person“ oder
„Reanimation“ wird die First Responder Einheit der
Ortsfeuerwehr automatisch gemeinsam mit dem Rettungsdienst
alarmiert – immer wenn deren Eintreffen als erste Einheit an der
gemeldeten Einsatzstelle zu erwarten ist.
Hieraus ergaben sich in 2022 neben entsprechenden Einsätzen in
Geitelde auch Alarmierungen in die Nachbarstadtteile Stiddien,
Broitzem, Rüningen und Leiferde. Insgesamt 21 mal rückten die
Kameradinnen und Kameraden im abgelaufenen Jahr aus und konnten
stets, teilweise deutlich vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes,
qualifizierte Maßnahmen wie beispielsweise Reanimationen
einleiten.
Neben mehreren mehrstündigen Weiterbildungen im Jahr, ist
ebenfalls die Pflege und der Tausch von Verbrauchsmaterialien und
Gerätschaften Kernaufgabe der Mitglieder der First Responder
Einheit.
Da es sich um eine freiwillig übernommene Zusatzaufgabe handelt,
welche nicht im Pflichtaufgabenbereich der Feuerwehr und des
Rettungsdienstes der Stadt Braunschweig liegt und somit von keiner
Stelle finanziell unterstützt wird, werden Anschaffungen
ausschließlich durch die
eigene Kameradschaftskasse oder über Spenden finanziert.
Hierzu zählen beispielsweise Materialen zur Wundversorgung,
Beatmung oder Infusion sowie medizinische Geräte wie der
automatisierte externe Defibrillator (AED).
Dieser bedarf aufgrund notwendiger Wartungen und Akkuwechseln den
größten finanziellen Zuwendungen.