Im August 2022 zog die Bar Mezzogiorno in den Nordturm des
Moyländer Schlosses ein. Sie wurde hier innerhalb der
Ausstellungsreihe der Interventionen, kuratiert von der
künstlerischen Direktorin Antje-Britt Mählmann, von den
Künstlern speziell für das Schloßkabinett angepasst. Die
Installation steht für den gelebten erweiterten Kunstbegriff von
Joseph Beuys: „Jeder Mensch ist ein Künstler“. So sollte das
Museum fortan nicht mehr nur ein Ort des Wissens, sondern ebenso
ein Ort des Austauschs werden, welcher von einem geselligen
Zusammensein geprägt ist.
Die Bar Mezzogiorno ist durch die Zusammenarbeit der beiden
Künstler entstanden. Daniel Maier-Reimers Kunst besteht aus
Reisen, die er fotografisch festhält. Im Anschluss überlässt er
anderen Künstlern und Künstlerinnen die Präsentation der
Fotografien.
Nach der Reise über den Gebirgszug Apennin in Italien überließ
er diese Aufgabe seinem Kollegen Florian Hüttner. Dieser schuf
daraufhin eine süditalienische Bar und richtet mit ihr den Blick
aus mitteleuropäischer Perspektive „gen Mittag“ (ital. a
mezzogiorno) – die Richtung und Sphäre, in die auch die Reise
geführt hatte. Den Tresen bemalte er mit einem Bild vom Süden
schlechthin, mit der Aussicht auf den Golf von Neapel, der
allerdings abseits der Apenninen liegt. In dieses Gemälde fügte
er beleuchtete Nischen für Whisky-, Champagner-, Brandy- und
Kräuterlikörflaschen ein. In dem Regal über dem Tresen
präsentiert er zwischen zahlreiche Spirituosen Daniel
Maier-Reimers gerahmtes Foto zur Reise, den Blick in einen von
Dunst verhangenen Wald.
Nun lädt die Bar zum Genuss von leckeren Cocktails ein. Ein
Highlight ist der eigens von Florian Hüttner für das Museum
Schloss Moyland kreierte „Moyland Mule“. Dieser wird unter
anderem mit Doppelkorn der Brennerei Moosbur vom Niederrhein
zubereitet.
Ziel des Projektes ist es entsprechend, dieses außergewöhnliche
Kunstwerk zu erwerben und dauerhaft im Museum Schloss Moyland
erlebbar zu machen.